Die Überschrift sagt alles aus. Letztlich ist es auch das, was zählt. Die Adler ziehen mit einem 3:2 Sieg über Rouen, einen Spieltag vor Ende der CHL-Hauptrunde vorzeitig ins Achtelfinale ein. Die anfängliche drückende Überlegenheit, welche sich in zwei Toren, durch Jordan Murray und David Wolf bezahlt machen sollte, ließ auf einen erheblichen Leistungsunterschied der beiden Mannschaften schließen. Wer dachte, dass die Mannheimer sich nun den Tore-Frust der letzten Woche von der Seele schießen würde, sah sich getäuscht. Auch das bis dato sich als Faustpfand erwiesene Unterzahlspiel, kam ins Wankeln, als Loic Lamperier (15./16.) per Doppelschlag zum Ausgleich traf. Die Franzosen profitierten hier auch von der neuen Regeländerung in der CHL, dass bei einem Torerfolg in Überzahl, das gegnerische Team trotzdem in Unterzahl bleibt, bis die Strafe komplett abgelaufen ist. Zwar blieb das Spiel in der Folge von den Adlern dominiert, jedoch mit der fehlenden letzten Konsequenz. Die Torschussbilanz von 46:17 unterstrich die Mannheimer-Dominanz. Spät, aber nicht zu spät (52.) folgte schließlich der entscheidende Treffer durch den besten Spieler an diesem Abend, der an allen drei Toren beteiligt war, nämlich Tyler Gaudet. Die Adler brachten das Spiel über die Bühne und stehen somit im Achtelfinale der europäischen Königsklasse.
Interessante Side Facts zu den Adlern in der CHL
wenigsten Gegentore (8) & im Schnitt 1,60 GT - Bestwert
bestes PK (95,83%)
zweitbestes Bully-Team (56,63%)
den mit Abstand besten Zuschauerschnitt (7.742)
mit einem Sieg gegen Kosice (letzter & ohne Punkt) nicht mehr von Platz 2 zu verdrängen
Jentzsch geht & Proske kommt
Diese Meldung kam dann doch ein wenig überraschend. Die Adler und Taro Jentzsch haben sich am Mittwoch auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Hier geht es zur ganzen Meldung: https://adler-mannheim.de/aktuelles/2023/10/vertragsaufloesung-mit-taro-jentzsch.
„Taro ist zweifelsfrei ein talentierter Spieler, der sich immer vorbildlich verhalten und sich stets in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Allerdings haben sich aufgrund der getätigten Verpflichtungen für die aktuelle Saison sowie dem neuen System unter Cheftrainer Johan Lundskog veränderte Umstände ergeben, sodass sich die Perspektive für Taro verändert hat. Daher sind wir übereingekommen, dass es sowohl für den Club als auch für Taro das Beste ist, getrennte Wege zu gehen“
Schaut man jedoch mit einem zweiten Blick auf diese ,,News", dann findet man durchaus Punkte, die für diesen Wechsel sprechen. Der gebürtige Berliner schaffte es in dieser Saison erst drei Mal in den Spieltags-Kader und wusste in diesen Spielen nicht zu überzeugen, zumindest aus Sicht des Trainers, sonst hätte Lundskog ihn öfters spielen lassen. Jentzsch's Rolle ist durchaus mit der von Maximilian Eisenmenger zu vergleichen, beide fallen nicht mehr unter die U23-Regelung und fallen eher in die Kategorie ,,Rollenspieler". Also immer nah an der Aufstellung dran, aber bei voller Truppe womöglich nicht immer dabei. Man muss jedoch sagen, dass Eisenmenger in den letzten Wochen, Taro Jentzsch den Rang abgelaufen hat. Aus Sicht vom Cheftrainers passt der aus Schweden vor der Saison kommende Center mehr ins Profil seines Spielstils als der zur Saison 2022/23 aus Iserlohn wechselnde Stürmer. Und dort geht es für Jentzsch auch wieder zurück, im Sauerland wird er definitiv eine andere Rolle einnehmen als in Mannheim.
Im Gegenzug bekommen die Adler mit dem 20-Jährigen Yannick Proske einen Spieler, der nicht nur unter die U-23 Regelung fällt, sondern das Mannheimer-Terrain aus seiner Jungadler-Zeit bereits kennt. Proske, der in Mannheim mit der Rückennummer 27 auflaufen wird, erhält bei den Adlern einen Einjahresvertrag mit Option auf ein weiteres. In Weißwasser das Eishockey spielen gelernt, ging es über Dresden 2019 nach Mannheim. In seiner ersten DNL-Saison gelangen ihm 24 Punkte in 33 Spielen, worauf die Iserlohn Roosters aufmerksam wurden und ihn in der Saison 2020/21 verpflichteten. Daraufhin versuchte der 1,88 Meter große Stürmer in der WHL bei den Spokane Chiefs, bei denen er in 62 Partien 30 Punkte sammelte. Einigen dürfte der Name Proske nicht nur wegen der Jungadler Vergangenheit von Yannick P. ein Begriff sein, sondern auch wegen seines Bruders Florian, der ebenso im Nachwuchs und später im Profi-Bereich der Adler unterwegs war. Nun ist der eher defensivere Stürmer im Vergleich zu seinem ,,Tauschspieler"-Jentzsch in Mannheim, wo er heute noch eintrifft und bereits am morgigen Freitag in Bremerhaven auflaufen könnte. Darüber hinaus ist Proske läuferisch stark, kann sich gut in Zweikämpfen behaupten und ist sozusagen die zweite Luft des Teams.
Ich halte dieses Tauschgeschäft für clever und nachvollziehbar, weil beide Parteien, ohne hier zu politisch zu werden, keinen Nachteil davon haben und es sowohl für Jentzsch eine neue Chance als auch für Proske wohl die erste Chance ist, sich weiterzuentwickeln.
Was sagt ihr zu diesem Wechsel? Lasst mir gerne mal eure Meinung zukommen, entweder hier in den Kommentaren oder auf den bekannten Social-Media-Wegen.
Habt weiterhin eine schöne Woche und schaut auch bei der nächsten #Adlerauge -Ausgabe gerne wieder rein.
Grüße.
~dv
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