Herzlich Willkommen beim ,,Adlerauge"-Blog. In unregelmäßigen Abschnitten wird es hier einen Eintrag über die flüchtige Vergangenheit bzw. das brandaktuelle Geschehen rund um die Adler Mannheim geben. Sicher ist, es wird nun alles detailliert festgehalten und eingeordnet. Wenn ihr also ständig auf dem Laufenden sein wollt und nichts über die Kuvencracks aus Mannheim verpassen wollt, dann kann ich euch anbieten, hier zukünftig reinzuschauen oder noch besser: folgt mir auf meinen Social-Media Accounts und verpasst keinen Eintrag mehr! Jetzt aber Puck Drop...
Rückblick:
Als am Ostermontag im sechsten Halbfinalspiel der Penny DEL Playoff-Serie gegen den ERC Ingolstadt verdient Schluss war, fanden sich viele Adler Anhänger nicht bei einem schönen Familienessen wieder, sondern trockneten ihre Tränen und standen konsterniert in der Halle oder vor dem Fernseher. Es war das Ende, aber gleichermaßen auch der Start eines Umbruchs, welcher man in dieser Größe sehr lange nicht mehr in Mannheim vorfand. 17 Spieler und das gesamte Trainerteam (Marcel Goc verbleibt als Development Coach) mussten ihren Hut nehmen. https://adler-mannheim.de/aktuelles/2023/04/17-spieler-verlassen-die-adler
Nur ein auslaufender Vertrag wurde verlängert, nämlich der von Ryan MacInnis. Nach der Saisonabschlussfeier und der einhergehenden Spielerverabschiedungen, ging der Blick nach vorne und es wurden erste Neuzugänge bekanntgegeben.
Der Sommer:
Es war klar, dass dies ein sehr spannender bei den Adlern werden würde, da man eine fast komplett neue Mannschaft zusammenstellen muss und auf der Suche nach einem neuen Trainerteam ist. Zu den, während der abgelaufenen Saison immer wieder gerüchteten Daniel Fischbuch und Tom Kühnhackl kamen u.a. für den Sturm noch Kris Benett, Maximilian Eisenmenger und Linden Vey hinzu. An dieser Stelle verweise ich auf meine Spielerbeschreibungen und Einschätzungen auf Twitter. https://twitter.com/Dennis_Vogt42/status/1649889334034669570?s=20 & https://twitter.com/Dennis_Vogt42/status/1651221125035184128?s=20
Aus dem eigenen Nachwuchs, von dem nach dem Gewinn des DNL-Titels nicht mehr viel übrigblieb, haben den Sprung zu den Profis Paul Mayer und Noel Saffran geschafft. Andere U20 Champs wie Kevin Bicker, Lua Niehus (beide Frankfurt), Linus Brandl (Straubing), Ralf Rollinger (Ravensburg), Philip Hecht (Heilbronn) suchten bzw. fanden andere Optionen. Derweil legte man in der Verteidigung nach und verpflichtete mit Jordan Murray, den Iron Man aus Wolfsburg, was die Eiszeit angeht. Aus der Eishockey Hauptstadt Finnlands Tampere kam der großgewachsene Jyrki Jokipakka, um das Gebilde vor dem eigenen Tor zu verstärken. Mit John Gilmour kam ein neuer Verteidiger, der es versteht, sich in die Offensive miteinzuschalten und in erster Linie über ein sehr gutes Aufbauspiel verfügt. Als mobiler und nicht der größte Verteidiger erinnert er ein wenig an Mark Katic. Die ersten Reihen-Gedankenspiele bei den Fans gingen los. Nun hatte man einen fast kompletten Kader beisammen, eine Position blieb allerdings noch immer unbesetzt, nämlich die Vakante Stelle des Trainers. Viele sehnten sich die offizielle Verkündung von Jussi Tapola herbei, der Name, der zuvor wochenlang in Mannheim rumgeschwirrt war. Dies ging vor allem durch einen finnischen Medienbericht aus, der dieses Gerücht bereits im Frühjahr zum ersten Mal veröffentlichte. https://elmotv.com/elmotvn-tiedot-jussi-tapola-siirtymassa-saksalaiseen-suurseuraan/ Je länger sich die Verkündung hinauszog, desto mehr schwand die Hoffnung, den Erfolgstrainer der letzten Jahre in der nächsten Saison hinter der Adler Bank zu sehen. Ein Name sollte diese Bedenken bekräftigen, Todd Woodcroft. Als einer von drei Brüdern, konnte Woodcroft hingegen nur rudimentäre Chefcoach-Erfahrungen vorweisen. Auch hier galt, kein langanhaltendes Gerücht. Am 32. Tag nach der Verabschiedung von 17 Spielern samt Trainergespann, dann endlich die Erlösung. Was viele Spatzen von den Dächern pfiffen, wurde offiziell. Johan Lundskog wird der neue starke Mann an der Adler-Bande. Für eine detaillierte Beschreibung zu dem Schweden, verweise ich auf meinen dazugehörigen Tweet vom 15. 05.2023: https://twitter.com/Dennis_Vogt42/status/1658093647265427462?s=20
Die zunächst offen gelassenen Co-Trainer Stellen sollten später durch Curt Fraser und Jeff Hill besetzt werden. Gerade erst genannter verfügt über eine immense Erfahrung. Noch als Co-Trainer in der IHL und AHL angefangen so folgten später Tätigkeiten als Chefcoach in der NHL, beim Weißrussischen Eishockeyverband und in der KHL. Kleiner Funfact: Nachdem Fraser's sechsjährige Zeit bei den Dallas Stars im Jahr 2018 endete, heuerte er in der KHL bei Red Star Kunlun an und ersetzte wen? Genau Jussi Tapola! Deutlich kurzgefasster ist der Lebenslauf von Jeff Hill und dennoch hat der in Cranston, RI, USA geborene 38-Jährige eine Interessante Vita vorzuweisen. Da seine aktive Torhüterkarriere ,,nur" sechs Jahre ging, kam er früh auf den Geschmack, wie es ist Trainer zu sein. Der Sprung von einer College-Liga in die National League (Schweiz) könnte kaum größer sein, zeigt jedoch, dass man sein Coaching-Talent früh ausmachte und entdeckte. In Bern kümmerte sich Hill als Ass. Coach unter anderem um die Special Teams und die Torhüter. Gleichzeitig wurde mit dieser Verpflichtung auch klar, die Zeit von Mannheims Eishockey-Ikone, Jochen Hecht, ist erstmal ad acta. Für Abwechslung inmitten der heißen Transferphase, sorgte die Auslosung der CHL. Dort bekommen es die Mannheimer in einem rundum erneuerten Modus in den ,,Vorrundenspielen" mit den Rouen Dragons, RB Salzburg und Bozen in der SAP-Arena zu tun. Unterwegs auf europäischer Bühne ist man vor allem in Finnland bei CHL-Vorjahressieger Tapere Tampere, Lukko Rauma und zum Abschluss geht es in die Slowakei zum HC Kosice. Die machbaren und unattraktiven Gegner Zuhause, die schwereren und attraktiven auswärts. Sucht euch aus, was ihr lieber habt/hättet. Fakt ist, nach einem Ligen-System folgt eine K.O.-Phase mit Hin- und Rückspiel im Playoff Format. Heißt der 1. vs. 16. usw. Hierbei sind auch die neuen Regeländerungen zu beachten. https://adler-mannheim.de/aktuelles/2023/06/neue-regeln-in-der-chl
Zurück zum Transferfenster, dem ein oder anderen aufmerksamen Leser*in ist es aufgefallen, dass ein Neuzugang noch gar nicht namentlich von mir genannt wurde. Ja bewusst habe ich Leon Gawanke nicht in meine obige Aufzählung gepackt, weil wie wir jetzt alle wissen, wird die #9 nur im Falle einer (erneuten) Nordamerika Rückkehr für uns spielen. Nach dem letztlich, von ihm erhofften, Trade aus Winnipeg zu San Jose liegen seine Rechte fortan dort. Da sich Leon zu Recht Chancen auf Einsätze bei den Sharks ausrechnet, auch weil sich diese in einem Umbruch befinden und gerade in der Defensive Luft nach oben besteht, ist davon auszugehen ihn erstmal nicht in Mannheim zu sehen. Aber warten wir es ab. Sicher ist, ein abermaliger AHL-Aufenthalt kommt für ihn nicht in Frage.
Apropos kurzfristig Abgang, dass trifft auch auf den nach Köln abwandernden Tim Wohlgemuth zu. Von offizieller Seite heißt es dazu:
,,Leider haben ein paar unkontrollierbare Faktoren dazu geführt, dass die Paarung Adler Mannheim und Tim Wohlgemuth nicht zu 100 Prozent zusammengefunden hat, weswegen wir im Interesse beider Seiten einer Trennung zugestimmt haben“
Schaut man nach kurzer Überlegung auf die Gesamtumstände dieses Transfers, dann kommt dieser Transfer nicht ganz so überraschend. Scheinbar war der Stürmer nicht zufrieden und aus Mannheimer Sicht hat man sich dann doch mehr von seiner Entwicklung erhofft als eingetreten. Zumeist war der der Ex-Ingolstädter ein Rollenspieler, der im Line-Up häufig hin und her geschoben wurde. Jüngstes Beispiel seine Rotation aus dem Kader am Anfang der letzten Playoff-Serie gegen Köln. Dass es nur am Trainer gelegen haben muss, wäre zu einfach um auszumachen. Fakt ist, in Köln ist er festgesetzt und könnte durchaus eine größere Rolle in Anspruch nehmen. Vielleicht das, was der Spieler Wohlgemuth benötigt, um den nächsten Schritt zu machen. Ein PPG von 0,5 ist durchaus verkraftbar, was die #Adler jedoch definitiv verlieren ist ein ganz netter &vorbildlicher Mensch, sowie Teamplayer. Wie man die zwei dadurch entstandenen Lücken wieder schließt, ist bis dato Unbekannt. (Stand 25.07.2023) Sicher ist nur eins, man will mit maximal neun Imports in die neue Saison starten. (Quelle: Auszug ,,Mannheimer Morgen") Das würde heißen, dass man nur noch einmal auf die Option, einen ausländischen Spieler zu verpflichten, zurückgreifen wird und der andere ein deutscher Spieler sein wird. Ja ich weiß vielen kommt da wieder einmal der Name Danny O'Reagan auf, der derzeit in Übersee spielt.
Übersee ist ein gutes Stichwort. Da war doch noch was? Mit Arno Tiefensee, dem Senkrechtstarter der vergangenen Saison, wurde (wieder einmal) ein Adler gedraftet. In der Bridgestone Arena, der Heimat der Nashville Predators, fiel der Name des noch jungen Torwarttalents in der fünften Runde an Position 157. Die Dallas Stars sind die Glücklichen, welche sich über das Torhüterjuwel erfreuen können. Zu solch einem Draft gehören auch immer zwei Gefühlswelten, denn gönnt man es einerseits dem Spieler und erfreut man sich mit ihm über die einmalige Chance, so wiegt der eventuelle Verlust eines Topspielers und Leistungsträgers sehr schwer. Arno's Zukunft dürfte jedoch (erstmal) erfreulicherweise geklärt sein. Wie man aus Dallas verlauten ließ, plant man mit ihm vorerst in Mannheim, wo er mit Spielzeit weitere Schritte machen soll.
Weitere Spieler aus Deutschland, die sich über ein ,,Los" eines NHL-Teams gefreut haben sind Kevin Bicker (147. Stelle) und Norwin Panocha (205./Eisbären Juniors Berlin). Erstgenannter war maßgeblich am Gewinn der DNL-Meisterschaft mit den Jungadlern beteiligt.
Mein Blog würde nicht ,,Adlerauge" heißen, wenn ich nicht auf jedes kleinste Detail achten würde. So ist außerdem zu erwähnen, dass die Mannheimer in der kommenden Saison nicht nur mit einem neuen Trikot, sondern auch einem rundum veränderten Helm spielen werden. Der ganz in weiß mit einem grauen Adler-Logo gehaltene Kopfschutz, wird durch die blaue Schrift eines Sponsors abgerundet. Nach Jahren zuvor in Blau, nun die Frage an die Experten unter euch, in welcher Saison trugen die Adler zuletzt einen weißen Helm. Aber auch diese Veränderung passt halt ins Bild eines Umbruchs...
Übrigens, die neue Spielkleidung bekommen die Fans auf der diesjährigen #BABIT präsentiert, diese findet auf der parallel in Mannheim laufenden #BUGA , statt. Apropos Fest, nach zweijähriger Corona-Abstinenz konnte Anfang Juli endlich mal wieder das traditionelle Hoffest stattfinden.
Ich hatte es Eingangs geschrieben, es bedarf nach dem sportlichen Abstieg des bisherigen Kooperationspartner, den Heilbronner Falken, nun einen neuen ,,Ausbildungsverein". Wie bei der Trainerpersonalie wurde lange gemunkelt, um am Ende mit den Schwaben aus Bietigheim-Bissingen eine Partnerschaft einzugehen. Und hier kann man sagen:
,,Von der Feindschaft zur Freundschaft."
Wobei Feindschaft hier etwas extrem ausgedrückt ist, so waren es doch immer zwar heiße und brisante Derbys gegen die Jungs aus dem Ellental, aber zum Frankfurt-Charakter fehlte noch einiges.
Die Vorteile dieses Verständnisses liegen jedoch auf der Hand, man hat einen kurzen Verbindungsweg zueinander, profitiert von einem hochambitionierten DEL 2 Club und deren Nachwuchsförderung, außerdem ist man sich nicht fremd und kennt die Strukturen aus den vergangenen zwei Saison, als man miteinander konkurrierte. Auch profitieren werden die Förderlizenzspieler Florian Mnich, Paul Mayer und Noel Saffran, die an das Profi-Niveau herangeführt werden sollen. Passend dazu findet in diesem Sommer das DEL Future Camp unter anderem in Bietigheim statt, bei dem die jüngsten (U13 & U15) der DEL-Vereine ihr Talent unter Beweis stellen können.
Man sieht also, es hat sich sehr viel getan in diesem Sommer bei und rund um die Adler. Möglicherweise wird sich auch noch das ein oder andere in Zukunft verändern. Jedenfalls hatten die Fans bei der zweiten Auflage des Fan-Forums, welches im vergangenen Jahr seine Premiere feierte, erneut die Chance ihre Anliegen kundzutun. Hierfür versammelten sich die Fans, vor Vertretern aus den Bereichen Geschäftsleitung, Management und Marketing am 24.07.2023 im Business Club der SAP-ARENA. Es war ein sehr reger, kommunikativer und ehrlicher Austausch. Über sehr viele Dinge wurde gesprochen und auch diskutiert. Wenn ihr wissen wollt, worüber genau, dann empfehle ich meinen dazugehörigen Tweet, den ihr hier findet: https://twitter.com/Dennis_Vogt42/status/1683585392228925440?t=YMQiG5H3uqvkUDhQKULKrw&s=19
Ausblick:
So allmählich kommen die (neu-)ausländischen Spieler und Trainer in die Stadt und bereiten sich auf den Start des Eistrainings vor. Anfang August starten die Adler dann in die Saisonvorbereitung, wobei sich die Spieler während des Sommers mit viel Off-Ice-Training fit gehalten haben. Es wird interessant zu sehen sein, wie die neu aufgestellte Mannschaft miteinander harmoniert und spielt. Der abermalige Neutrainer wird das ganze moderieren müssen und aus dem Gebilde eine Einheit Formen müssen. Viel Zeit bleibt nicht, weil bereits am 17. August mit dem Testspiel gegen Iserlohn in Kitzbühel, die erste Standortbestimmung auf dem Plan steht. An dieser Stelle spielt man drei Tage später gegen RB Salzburg, den österreichischen Meister. In der darauffolgenden Woche werden die Adler-Fans erstmals ihre Idole in der heimischen SAP-Arena bestaunen dürfen, wenn es im Derby gegen Frankfurt (Fr. 25.08.) . und den SC Bern (So) geht. Übrigens trifft man dort dann auf Jussi Tapola...
Nachdem die Einspielphase zu Ende ist, wird es am Donnerstag, den 31.08. erstmals ernst. Denn es wartet der CHL Auftakt Zuhause gegen den HC Bozen. Saisonauftakt in der DEL ist für die Adler Mannheim am 15.09. wie im letzten Jahr gegen Schwenningen, nur dass man diesmal zuerst auswärts antritt. Das erste Heimspiel bestreiten dir Mannen um Kapitän Denis Reul und Co. am Sonntag drauf, gegen keinen geringeren als den amtierenden Meister aus München.
Der Blick geht voraus, nach einem langen ereignisreichen Sommer. Im Bestseller Adler Mannheim wird ein neues Kapitel aufgeschlagen, möge es sehr lang sein...
~DV
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