Als diese Meldung am Mittwochvormittag die Fans der Adler Mannheim erreichte, waren nicht wenige verwundert und schienen erschrocken. ,,Tyler Ennis und die Adler Mannheim haben sich auf eine vorzeitige Auflösung des bis zum 30. April 2024 laufenden Vertrages geeinigt", hieß es auf der vereinseigenen Webseite. Aber nicht nur das, die (ehemalige) #63 der Adler, kehrt dem Eishockey komplett den Rücken zu. Zur vollständigen Meldung geht es hier.
Diese Entscheidung beruht auf der Verletzungsfolge von Tyler Ennis, die er sich Ende November im Rückspiel des CHL-Achtelfinales gegen die Rapperswil-Jona Lakers zugezogen hatte. Ennis wechselte als Nachverpflichtung Ende Oktober nach Mannheim, nachdem er sich in Genf fitgehalten hatte. Vor seinem Engagement in der Schweiz für die SCL Tigers und dem SC Bern spielte der 1,74 Meter große und 75 Kilogramm schwere Angreifer überwiegend in der besten Liga der Welt. Für Buffalo, Minnesota, Toronto, Ottawa und Edmonton absolvierte Ennis insgesamt 724 NHL-Spiele, in denen ihm 148 Tore und 210 Vorlagen gelangen.
Ennis fiel in seiner langen Karriere insbesondere durch seine Geschwind-, Schnellig-, und Beweglichkeit auf. Seine eher kleinere Körpergröße, als es im Eishockey üblich ist, wusste er immer passend einzusetzen. So war er nicht der robusteste aber immer giftig und unangenehm. Man kann auch sagen, der Gegner hat stets seinen Atem im Nacken gespürt. Darüber hinaus besaß er eine brillante Stocktechnik und ein hohes Hockey-IQ.
Broadhurst als Ersatz ?
Natürlich ist nun die Frage, verpflichten die Adler noch einen Ersatz und reagieren auf diese Meldung vom heutigen Tage. Theoretisch könnten sie dies bis zum Ende des Transferfensters, am 15.02.2024 tun. Sollte man sich entscheiden eine weitere Ausländerlizenz (nur noch eine verfügbar) zu ziehen, wäre das Kontigent an ausländischen Spielern erschöpft, denn die Lizenz von Ennis erlischt nicht.
Ein möglicher Kandidat als Ersatz wäre Terry Broadhurst. Vergleicht man beide Spieler, so fällt auf, dass diese nicht nur eine ähnliche Statur und Größe mitbringen, sondern sich auch in den Fertigkeiten neutralisieren. Broadhurst, der ebenso ein Linksschütze ist, verfügt über ein kluges- sowie vielseitiges Spiel. Auch weiß er, seine Zwei-Wege-Fähigkeiten optimal einzusetzen. Da T.B. bereits durch die Stationen in Schweden (Skellefteå AIK), Finnland (KooKoo) und zuletzt in Augsburg nicht nur das europäische, sondern auch die Liga kennt, macht ihn noch attraktiver. In der Fuggerstadt sammelte er in der letzten Saison aus 54 Spielen 28 Punkte (10 Tore & 18 Assists). Da sein Vertrag zum Ende der abgelaufenen Saison nicht verlängert wurde, steht er derzeit noch ohne neues Team da. Auch von Vorteil dürfte sein, dass der US-Amerikaner auf zwei Gesichter in der Adler-Mannschaft treffen würde, die er bereits aus gemeinsamen Zeiten kennt. So hat er mit Markus Hännikäinen in der Saison 2017/18 bei den Cleveland Monsters gespielt und 2018/19 vier Spiele zusammen mit Tom Kühnhackl für die Bridgeport Sound Tigers bestritten.
Erstes Heimspiel in 2024
Wer und ob überhaupt jemand weiteres in Mannheim aufschlägt, wird man sehen. Nun liegt der Fokus sowieso erstmal auf dem nächsten Gegner, den erstplatzierten Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Es ist das erste Heimspiel im noch jungen Jahr 2024, nachdem es zuletzt fünfmal nacheinander auswärts um Punkte in der DEL ging. Kleine Anmerkung meinerseits: Das Spiel könnt ihr live und in voller Länge beim Hockey Fanradio verfolgen. Ich werde mich zehn Minuten vor Spielbeginn live aus der SAP-Arena melden. Viel Spaß!
Eine schöne Restwoche und einen guten Start in das kommende (Eishockey-)Wochenende.
~dv
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