Bevor in der kommenden Woche eine einwöchige Pause in der Penny-DEL eingelegt wird, standen für die Jungs von Coach Dallas Eakins die Partien in Berlin und Straubing an.
Guter Auftritt in der Hauptstadt wird nicht belohnt
Es sollte so kommen, wie es häufig im Sport kommt. Ein ehemaliger Mitspieler schießt ein Tor gegen sein Ex-Team. In diesem Fall Lean Bergmann nach gerade einmal 22 Sekunden. Die Mannheimer konnten durch ihren dritten Powerplay-Treffer aus den letzten drei Spielen, das Spiel egalisieren. Weniger Zeigerumdrehungen später war es wieder die Koproduktion vol 1:0, nur in umgekehrter Reihenfolge. Diesmal netzte Yannick Veilleux auf Vorarbeit von Bergmann ein. Auch diesen Führungstreffer der Gastgeber gelang es den Adlern zu kontern, indem sie durch John Gilmour abermals zum Ausgleich kamen. Mit seinen fünf Saisontoren und 18 Assists ist er derzeit Mannheim's drittbester Scorer. Ein drittes Mal in Rückstand lagen die Quadratestädter in der 48. Spielminute als Fredi Tiffels zum letztlich auch entscheidenden Gamewinner traf. Wenige Sekunden vor dem Ende hatte Kris Bennett nochmals den Ausgleich auf dem Schläger, schob die Scheibe nach einer Szwarz-Hereingabe aber am Tor vorbei. So blieb es schlussendlich beim 3:2 für die Eisbären.
Auf der vereinseigenen Webseite wird Dallas Eakins nach dem Spiel folglich zitiert:
„Berlin agiert sehr diszipliniert und hart, ist eine schwer zu spielende Mannschaft. Wir hätten heute gerne gewonnen oder zumindest einen Punkt geholt. Aber unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir konnten vieles von dem umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Auch die Automatismen greifen immer besser. Die Partie hätte gut und gerne auch andersherum ausgehen können, beide Teams hatten teils hochkarätige Chancen. Einige Dinge werden wir uns jetzt im Video anschauen und daraus lernen. Wir wollen jeden Tag besser werden.“
Am Pulverturm
Die bittere Botschaft noch vor Spielbeginn am Pulverturm, war jene, dass David Wolf sich in Berlin verletzte und gegen Straubing ,,angeschlagen" ausfallen würde. Für ihn rutschte der wieder genesene Stefan Loibl ins Lineup. Im Tor bekam Arno Tiefensee den Vorzug, vor Felix Brückmann.
Unglücklich war auch der Start in die Partie, bei der man in den Anfangsminuten, bei eigenem Überzahlspiel, in zwei gefährliche Konter lief und beinahe den Shorthander gegen sich kassiert hätte. Bei Samanski's Alleingang mussten die Schiedsrichter im Nachgang sogar den Videobeweis bemühen. Der über die ganze Saison unglücklich agierende Jordan Murray, zog in den folgenden Minuten eine vermeidbare Strafe, die Folgen nach sich ziehen sollte. Nämlich das Gegentor in Unterzahl zum 1:0 für die Niederbayern durch Nicolas Mattinen. (11') So ging es auch in die erste Pause
Zu Beginn des Mittelabschnitts passierte relativ wenig, bis dann in der 26. Minute John Gilmour ins gegnerische Drittel reingefahren kommt, bis unter das Hallendach ausholt und letztlich Markus Hännikäinen vor dem Tor so anschießt, dass der Puck ins Tor geht. Was einmal funktioniert, klappt auch ein zweites Mal. Getreu nach diesem Motto fällt zwei Minuten später sogar der Führungstreffer für die Adler. (28') Wer schon einmal im Rausch war, weiss, wie es sich anfühlt wenn plötzlich alles leicht von der Hand geht. So auch in diesen Minuten für die Adler, denn nach einer traumhaften Kombination über Loibl und Kühnhack vollstreckte MacInnis zum 3:1 pro Mannheim. In 3 Minuten und 26 Sekunden machten die Jungs von Coach Dallas Eakins aus einem 0:1, ein 3:1. In der Folge konnte Mannheim aber nicht auf dem Gaspedal bleiben, wodurch sich das in der 37. Spielminute durch J.C. Lipon rächen sollte. Sein Schuss ging an Freund und Feind vorbei, ins Tor und besorgte Spannung fürs den letzten Spielabschnitt.
Wie lautet ein Fan-Gesang der Adler? Bully Bully - Tor Tor Tor!!! So machten es allerdings die Tigers in Minute 47., als das Bully in der Offensive Zone gewonnen wurde und die Scheibe zu Mattinen kam, dieser zog trocken ab und traf (mal wieder). Ausgleich! Nach einem Beinstellen von Korbi Holzer (50') waren die Adler fortan in Unterzahl gefordert und das gegen das zweitbeste Team in dieser Disziplin. Warum ich dies erwähne? Weil Maxi Eisenmenger nach einem Break Away auf und davon war und nur noch Florian Bugl vor sich hatte. Den Goalie des Hometeams überlistete der Deutsch-Schwede mit etwas Glück zum 4:3, per Shorthander! Es waren nur noch wenige Sekunden von der Holzer-Strafe auf der Uhr, da brach Loibl über links durch und schoss so auf Bugl, dass dieser sichtlich Orientierungsprobleme mit der Scheibe hatte. Der Mannheimer Angreifer leistete Nacharbeit und verwertet seinen eigenen Rebound zum zweitore Vorsprung, nämlich dem 5:3. Shorthander Nummer zwei! In ein und derselben Unterzahl! Total verrückt. Dadurch kippte das Spiel auf äußerst kuriose Weise zugunsten der Adler. Die Quadratestädter dadurch jetzt bei sechs Toren in Unterzahl in dieser Saison, nur Köln ist in dieser Statistik besser (7). Straubing konnte sich von diesem doppelten Nackenschlag nicht mehr erholen. Kris Bennett setzte mit seinem Empty-Netter zum 6:3 den Deckel auf diese Partie.
Drei enorm wichtige Punkte im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation für die Mannheimer, während sich Straubing trotz der Niederlage, resultierend aus den Ergebnissen der anderen Partien, für die K.O. Phase qualifizierte. Somit geht die Liga in eine kurze Pause, ehe ab dem 13. Februar der Hauptrundenendspurt hingelegt wird. Acht Partien verbleiben allen Mannschaften noch, um die beste Platzierung zu erreichen. Für die Adler Mannheim geht es nach dem Break mit einem Heimspiel, am Donnerstag, den 15. Februar gegen Wolfsburg weiter. (19:30 Uhr) Bis dahin bleibt Zeit durchzuschnaufen, die letzten Kräfte vor den Playoffs zu mobilisieren und eventuelle Blessuren auszukurieren.
Ich wünsche euch einen guten Wochenstart, vielleicht schaut ihr die Länderspiele des DEB Perspektivteams, gönnt euch hochklassige NHL-Matches oder wendet euch in dieser Woche dem Football. Hier steht bekanntlich der Super Bowl an. Was auch immer ihr macht, ich wünsche euch viel Spaß dabei und dann lesen wir uns bei der nächsten Adlerauge-Ausgabe.
~dv
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